Gute Karten für die Selbständigkeit durch Nachfolge

Bericht: Das aktuelle KfW-Nachfolge-Monitoring Mittelstand 2022 ist da

Wer über eine Nachfolge in die Selbständigkeit einsteigen möchte, hat derzeit gute Karten. Das zeigt das aktuelle KfW-Nachfolge-Monitoring Mittelstand.

Bis Ende diesen Jahres sollen noch rund 190.000 mittelständische Unternehmen übergeben werden. Tendenz steigend. Denn die Zahl der Unternehmen mit älteren Inhabenden steigt kontinuierlich. Gegenwärtig sind bereits 31 Prozent der Unternehmerschaft 60 Jahre oder älter (das sind etwa 1,2 Millionen). Auf die geburtenstarke Baby-Boomer-Generation folgen deutlich schwächer besetzte Jahrgänge.

Mangel an geeigneten Nachfolgerinnen und Nachfolgern

Als größte Schwierigkeit für eine Übergabe nennen daher 79 Prozent der Inhabenden das Fehlen geeigneter Nachfolgerinnen und Nachfolger. Da der Mangel an geeigneten Nachfolgerinnen und Nachfolgern nach wie vor die größte Hürde darstellt, können an Nachfolge interessierte Frauen oft zwischen verschiedenen Angeboten wählen, sofern sie entsprechende Angebote finden.

Denn im dem Monitor wird auch deutlich, dass der Erstkontakt zwischen Unternehmen und Nachfolgeinteressierten schwierig ist. Unternehmen hängen es meist nicht an die große Glocke, wenn sie ihren Ruhestand planen, um dem bestehenden Geschäft nicht zu schaden. Fündig werden Interessentinnen daher vor allem über Nachfolgebörsen wie nexxt-change.de oder über Mund-zu-Mund-Propaganda.

Vom Suchen und Finden

Im aktuellen KFW Nachfolgemonitor werden daher auch pessimistische Töne angeschlagen: „Misserfolg absehbar: Jeder vierte kurzfristige Nachfolgewunsch wird sich vermutlich nicht erfüllen. Mit dem Scheitern ihrer Nachfolgepläne müssen aktuell rund 24 % der Unternehmen rechnen, die eine Nachfolge in den kommenden zwei Jahren realisieren möchten.“, heißt es wörtlich in dem Report. Die Folge sind Geschäftsaufgaben.

Eine weitere Hürde wird zumindest aus Sicht derjenigen, die ein Unternehmen abgeben, deutlich geringer eingeschätzt. Etwa 34 Prozent der Inhabenden sehen die Einigung auf einen Kaufpreis im aktuellen Monitoring als großes Problem an.

Fazit: Das Thema Unternehmensnachfolge wird in den kommenden Jahren nochmals richtig Fahrt aufnehmen. Frauen, die sich über den Weg der Nachfolge selbständig machen möchten, haben hier durchaus gute Aussichten. Allerdings müssen Unternehmerinnen und Unternehmer, die sich dem Rentenalter nähern, für die wirtschaftliche Attraktivität ihrer Betriebe sorgen und den Nachfolgeprozess frühzeitig einleiten.

Download

Den kompletten KfW-Nachfolge-Monitoring Mittelstand können Sie hier als PDF downloaden https://www.kfw.de/PDF/Download-Center/Konzernthemen/Research/PDF-Dokumente-Fokus-Volkswirtschaft/Fokus-2023/Fokus-Nr.-424-Maerz-2023-Nachfolge.pdf

Datenbasis: Das KfW-Mittelstandpanel

Den Auswertungen des Nachfolge-Monitorings Mittelstand 2022 liegt das KfW-Mittelstandspanel als zentrale Datenquelle zugrunde. Hier werden bis zu 15.000 Unternehmen pro Jahr befragt. Der Befragungszeitraum der Hauptbefragung der 20. Ausgaben des KfW-Mittelstandspanels lief vom 10.02.2022 bis zum 17.06.2022.